Vitamine
Vitamine sind organische Moleküle, die lebenswichtig sind für das normale Funktionieren unseres Körpers. Wir brauchen sie für unser Wachstum, unsere Vitalität und unser Wohlbefinden. Sie können bis auf wenige Ausnahmen nicht vom Körper selbst hergestellt werden. Sie müssen also mit unserer Nahrung in unseren Körper gelangen und sind Bestandteil der natürlichen Nahrungsmittel. Man kann nicht gesund sein, wenn man nicht alle wesentlichen Vitamine bekommt. Vitamine bringen unseren Stoffwechsel zum Leben wie die Zündkerzen den Motor.
Man unterscheidet wasserlösliche und fettlösliche Vitamine. Die wasserlöslichen Vitamine, z. B. die Vitamine der B-Gruppe (außer B 12) und Vitamin C werden vom Körper nicht gespeichert und müssen deshalb täglich ersetzt werden. Die fettlöslichen Vitamine (A, D, E und K) können im Körper vor allem in der Leber gespeichert und bei Bedarf an die Zellen abgegeben werden. Wasserlösliche Vitamine bilden als Coenzyme Bestandteile von Enzymen und wirken so bei der Steuerung und Regulierung von Körperfunktionen sowie bei der Erzeugung von Körperenergie mit, B Vitamine wie Cholin und Inositol erfüllen als Bestandteil von Zellmembranen bestimmte Aufgaben in den Zellen.
Die fettlöslichen Vitamine A und D haben hormonähnliche Eigenschaften und das Vitamin E schützt die Fettsäuren in den Zellen vor Oxidation, der vor allem durch den Angriff der freien Radikalen verursacht wird.
Vitamine sind empfindliche Substanzen. Sie können durch äußere Einwirkungen (Licht, Luft, Erhitzung) leicht zerstört werden. Tatsächlich ist nachgewiesen, dass z. B. Kantinen und vorverarbeitete Kost nur noch 60% der ursprünglichen Vitamine enthält. Davon geht dann über die Zubereitung nochmals gut die Hälfte verloren und der geringe Rest gelangt auch nur dann in die Zellen, wenn die Enzyme und Schleimhäute im Darm richtig arbeiten und die Darmflora intakt ist; all das ist heute eher die Ausnahme.
So ist es kein Wunder, dass viele Menschen nur deshalb krank werden, weil sie zu wenige Vitamine zu sich nehmen. Der bekannte Ernährungsjournalist Klaus Oberbeil beschreibt die Folgen des Vitaminmangels so: "Wenn dem Organismus Nährstoffe fehlen, schaltet er ganz einfach auf Sparflamme. In all seinen Regelkreisen (Dynamik, Libido, Konzentration usw.) fährt er den 'Energieschalter' von 100 auf vielleicht nur 70 oder noch weniger herab, um lebenswichtige Organe wie Herz, Leber, Nieren oder Bauchspeicheldrüse zu schützen, die letzten Kraftspeicher des Körpers nicht unnötig zu verschleudern. Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Vergesslichkeit oder Libidomangel sind also nichts anderes als ein Notprogramm der Natur, um die Lebensfähigkeit des Körpers zu erhalten."
Literatur:
Earl Mindell: "Die Vitamin-Bibel", Heyne Praktische Reihe Ratgeber, 1993, ISBN 3-453-06650-2
Klaus Oberbeil: "Fit durch Vitamine", Südwest Kursbuch, ISBN 3-517-01422-2
Pflugbeil: "Vital Plus", Ullstein Ratgeber 34985, ISBN 3-548-34985-4
Vitamin A
Vitamin A (Retinol) gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und ist notwendig für das Sehen. Es hat aber auch Bedeutung für das Immunsystem, die Hautbildung und wirkt als Wachstumsfaktor. Empfohlen werden 0,8-1,0 Retinol/Tag.
Ein Mangel zeigt sich zuerst durch das Auftreten von Nachtblindheit. Bei schweren Mangelzuständen, die in Entwicklungsländern häufig vorkommen, kann es zur irreversiblen Zerstörung des Auges und damit zur Blindheit kommen.
Da der Körper fähig ist, aus Carotin, einem gelben Farbstoff, Vitamin A zu bilden, können durch grüne und gelbe Gemüse (vor allem Karotten) und z.T. Obst bis zu 2/3 des Vitamin-A-Bedarfs gedeckt werden.
Sonst ist Vitamin A reichlich in Milchprodukten, Eigelb, Leber, Fisch und Fettfischen enthalten.
Carotin kann im Gegensatz zu Vitamin A zusätzlich noch reaktive Sauerstoffradikale abfangen und so evtl. hemmend auf die Arteriosklerose und Krebsentstehung einwirken. Neueste Forschungsergebnisse zeigen allerdings, dass durch Supplementiren von Carotin kein positiver Effekt zu erwarten ist. Allerdings kann durch Carotin keine schädliche Überversorgung eintreten, die bei Vitamin A schon beobachtet wurde (z.B. durch hohen Verzehr an Lebertran).
Berücksichtigen sollte man, dass Vitamin A empfindlich gegenüber Sauerstoff, Säure und Licht ist, während es gegen Hitze relativ unempfindlich ist.
Vitamin A antidotiert Thyroxin (Schilddrüsenhormon).
Bedeutung:
Augenlicht, Schleimhäute, Haut, Antikrebs-Vitamin, Beteiligt an Proteinsynthese und Fettstoffwechsel der Leber, Schutz der Augen und Nieren bei Masern, Epithelyen-Wachstum, Schleimhaut-Verhornungsschutz, Epithelyen-Abdichtung (Infektionsschutz) Skelettwachstum, Regulation der Osteoblasten und Osteoklasten, Einfluss auf Proteoglycane-Biosynthese zur Knorpelreifung.
Nahrungslieferanten:
Milchprodukte, Butter, Milch, Käse, Leber, Karotten, Brokkoli, Spinat, Löwenzahn, Chardis (kochen, da Zellaufschluss), Eigelb, Fischöl
Empfehlung für die tägliche Aufnahme sind 12 mg. Um diese Zufuhr zu erreichen sind, folgende Mengen an Lebensmitteln notwendig:
Vollkornbrot 500 g 937,0 kcal,Weizen Keim 100 g 314,1 kcal, Zuckermais frisch gegart 1137 g 1017,7 kcal, Sojaeiweiß texturiert (TVP) 214 g 524,9 kcal, Pfifferling getrocknet 197 g 236,8 kcal, Hartkäse Magerstufe 238 g 398,3 kcal, Schwein Fleisch gegart 296 g 595,1 kcal, Rind Leber gegart 257 g 378,7 kcal, Schwein Leber gegart 194 g 239,7 kcal,
Überdosierung:
toxische Wirkungen durch Vitamin C aufhebbar
Gefäßblutungen unter der Haut, Kopfschmerzen, Augenschmerzen, Leberschäden, Knorpelschädigung, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schwindelgefühl, erhöhte Reizbarkeit, Lippenrhagden, Knochenschmerzen, Impotentio coeundi (fehlende Libido)
Vitamin A-Mangel Ursachen:
Hyperproteine Ernährung (Erhöhter Verbrauch in der Leber), Hypothyreose (Carotin-Umwandlung abh. von Schilddrüsenaktivität), Stress, (erhöhter Proteinverbrauch; Erhöhte Thyroxin-Ausschüttung), Schwangerschaft, Rheumatisches Fieber, Krebs, krebsartige Tumore, abnormes Zellwachstum, schwere Krankheiten, emotional, Infektionskrankheiten, (Schleimhautbarriere /Antikörper-Proteinsynthese), Arthritis (mit Vit. D3/Lebertranöl), Psoriasis, Hyperthyreose
Vitamin A-Mangel Folgen:
Pilzbefall der Schleimhäute, Nachtblindheit, Augen ermüden rasch, Kopfschmerz bei Augenüberanstrengung, Bindehautverhornung, Augeninfektionen, Schleimhauttrockenheit, Abnahme des Riechvermögens, Magensaftachylie, Durchfälle, Hauttrockenheit, Hautschuppenbildung, Photorezeptorschwäche der Augen (evtl. mit Kalzium-Mangel)
Beta-Carotin: (15mg - die entspr. 1 Karotte, Tagesbedarf; wird im Körper in Vitamin A umgewandelt)
Radikalen-Falle:
Zellmembranschutz vor Oxydation, Ozonschutz (Sauerstoff-Radikal / Lipid-Peroxydations-Schutz), Krebsrisiko-Reduktion (Männer: Lunge/Frauen: Brust), Lebertranöl (Vit. A und D3) bei Arthritis, Vit. A Mangel bei Psoriasis und Psoriasis Arthritis, Hoher Vit. A Bedarf bei Infektionen (Schleimhautbarriere und Antikörper - Proteinsynthese), Masern: Hohe Vit. A - Gaben schützen Augen und Nieren bei Masern
Kommentar:
Der größte Teil der Schutzwirkung ist auf das Beta-Carotin zu beziehen. Vermeiden Sie Vitamin A-Tabletten - zu hohe Dosen können toxisch sein.
Vitamin B1
Vitamin B1 (Thiamin) hat vor allem wichtige Bedeutung im Kohlenhydratstoffwechsel. Die bekannteste Mangelerkrankung an Vitamin B1 ist Beri Beri. Diese äußert sich in einer Störung der Nervenfunktion und vielen anderen Symptomen (z.B. Herzschwäche). In Ostasien trat der Vitamin-B1-Mangel nach Einführung der Reisschälmaschinen häufig auf, da in der äußeren Schale des Reises besonders viel Vitamin B1 enthalten ist. Bei einem sehr hohen Anteil der täglichen Kalorienzufuhr an Reis führt deshalb die Entfernung der Schale zu einer drastischen Verminderung der Vitamin-B1-Aufnahme. Heute ist ein Vitamin-B1-Mangel seltener, da die Vitaminverluste beim Schälen durch andere Lebensmittel, vor allem Schweinefleisch, kompensiert werden. Trotzdem ist es sinnvoll, Vollkornprodukte zu verwenden, um die Vitamin-B1-Versorgung zu optimieren, da verschiedene Faktoren wie Alkohol, Gerbsäure in Schwarztee und Kaffee, Schwefel als Konservierungsmittel, Hitze und Kochwasserverluste die Vitamin B1 Versorgung verschlechtern. Andere Feinde sind Östrogen, Mittel gegen Magensäure und schwefelhaltige Medikamente. Rauchen oder der Verzehr von Süßigkeiten erhöht den B1-Bedarf.
Das Vitamin B1 erfüllt vielfältige Aufgaben im Körper, vom Wachstum bei Kindern bis zur Hilfe gegen Reisekrankheit und bei der Behandlung von Gürtelrose. Wie alle B Vitamine ist es neurotrop, d. h. wichtig für die Funktion des Nervensystems.
Die hervorragendste Eigenschaft des Vitamins ist indessen seine Fähigkeit, die geistige Einstellung des Menschen positiv zu beeinflussen. Man hat es deshalb auch das "Moral-Vitamin" genannt. Vitamin B1 ist für viele Menschen eine unverzichtbare Hilfe bei der Bewältigung von belastenden Situationen wie Krankheiten, Angstzuständen (Prüfungsängste, Phobien) traumatischen Zuständen z. B. nach Operationen usw. Es fördert dann eine positive Grundhaltung, die die glückliche Bewältigung solcher Situationen oft erst möglich macht oder doch erheblich erleichtern kann.
Empfehlung für die tägliche Aufnahme sind 1,1 mg. Um diese Zufuhr zu erreichen, sind folgende Mengen an Lebensmitteln notwendig:
Haferflocken 186 g 690,5 kcal, Vollkornteigwaren ohne Ei 164 g 530,6 kcal, Sojabohnen getrocknet 113 g 470,7 kcal, Erbsen grün tiefgefroren gegart 564 g 475,0 kcal, Sonnenblumenkern frisch 58 g 333,1 kcal, Sojamehl (entfettet) entbittert 85 g 215,8 kcal, Schwein Fleisch mager 122 g 166,1 kcal.
Vitamin B2
Vitamin B2 (Riboflavin) ist ein wichtiger Stoffwechselfaktor. Daher kommt es bei einem Mangel, der in der Dritten Welt häufig vorkommt, zu vielfältigen Störungen. Mangelzustände sind vor allem an den Schleimhäuten (Entzündungen) zu erkennen. Bei uns kommen bei etwa 10-20% der Jugendlichen noch leichte Mangelzustände vor. Vitamin B2 ist besonders in Milch, Innereien und Fleisch enthalten. Der Tagesbedarf für Erwachsene liegt bei 1,5-1,8 mg.
Wie die anderen Vitamine der B-Gruppe wird Vitamin B2 nicht im Körper gespeichert, sondern muss regelmäßig durch die Nahrung oder durch zusätzliche Gaben zugeführt werden.
Vitamin B2 ist gut für eine gesunde Haut und gesundes Haar sowie für feste Fingernägel. Es ist auch gut für das Sehvermögen und verschafft überanstrengten oder ermüdeten Augen Erleichterung.
Meist wird das Vitamin gezielt eingesetzt, wenn Probleme im Mundbereich bestehen, etwa bei rissiger, angeschwollener Zunge oder wenn die Lippen rissig sind und der Mund spröde und zu trocken ist.
Mangelerscheinungen (vor allem spröde und rissige Haut an Mund, Lippen und Genitalien) können leicht bei schwangeren oder stillenden Frauen auftreten. Auch Vegetarier und Menschen, die besondere Diäten einhalten müssen oder keine Milchprodukte zu sich nehmen, sollten auf ausreichende Zufuhr von Vitamin B2 achten.
Vitamin B3 / Niacin
Nikotinsäure. B3 ist ein wichtiges Vitamimin für den Stoffwechsel. Durch die Harmonisierung des Verdauungssystems bei Magen- und Darmstörungen (z. B. dauerndem Durchfall) fördert Vitamin B3 eine bessere Verwertung der aufgenommenen Nahrung und steigert damit die Körperenergie. B3 regt den Kreislauf an und hilft, einen hohen Blutdruck, hohe Cholesterin- und Triglycerid-Werte zu senken.
Vitamin B3 wird, wegen seiner gefäßerweiternden und entkrampfenden Eigenschaften, oft gegen Migräneschmerzen eingesetzt, aber auch für ein gesundes Aussehen der Haut, bei schlechtem Atem und Ausschlägen am Mund.
Vitamin B5 /Pantothensäure,
das "Anti-Stress-Vitamin". Vitamin B5 ist für Wachstum und eine gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. B5 hilft, bei Stress leichter mit den Belastungen fertig zuwerden. Es unterstützt die Arbeit des Immunsystems und fördert eine schnellere Wundheilung.
Vitamin B5 wird für einen gesunden Zellaufbau, bei der Entwicklung des zentralen Nervensystems, für den Stoffwechsel von Fett und Kohlenhydraten, aber auch für die Verwertung von PABA (Paraaminobenzoesäure) und Cholin gebraucht. Es hilft, negative Wirkungen von Antibiotika zu mildern.
Die Heilung von Hautverletzungen und Verbrennungen (auch Sonnenbrand) wird durch B5 beschleunigt. Mangelerscheinungen, wie ein zu niedriger Blutzuckerspiegel und Geschwüre am Zwölffingerdarm können durch zusätzliche Gaben von B5 behoben werden.
Vitamin B5 wird auch eingesetzt bei der Bekämpfung von Infektionen (es bildet Antikörper, die die Infektionserreger zerstören), bei schweren körperlichen Erschöpfungen und Schockzuständen, z. B. nach Operationen.
Seinen Ruf als Anti-Stress-Vitamin erhielt B5 durch die Tatsache, dass die Drüsen der Nebennieren bei Belastungen nur dann genügend stressmindernde Hormone wie Kortison produzieren, wenn ihnen ausreichend Pantothensäure zur Verfügung steht.
Vitamin B5 in hoher Dosierung wird vor allem wegen seiner Fähigkeit zur Bildung von Panthetin genommen. Das Panthetin wandelt sich im Organismus wiederum um in einen bemerkenswerten Stoff, der die Bezeichnung Coenzym A trägt. Darüber schreibt Klaus Oberbeil in seinem lesenswerten Buch: "Fit durch Vitamine":
"Auf diesen Stoff sind moderne Physiologen und Biochemiker ganz heiß. Je mehr Höchsterstaunliches sie nämlich über ihn erfahren, desto mehr ganz tolle Neuigkeiten kündigt er an. Coenzym A ist der aktive Energie Produzent in allen 70 Billionen Körperzellen und wird für jede Art Muskeltätigkeit dringend benötigt. Schon wenn Sie morgens die Augen öffnen, werden Millionen Coenzym A Moleküle dafür gebraucht. Wer bislang schlapp und müde ist, aber fit und vital sein will, muss die Konzentration an Coenzym A in seinem Körper um 50 Prozent anheben. Das wirkt Wunder.
Der eigentliche Antreiber in diesem Molekül ist Panthetin, gleichzeitig der Kern des Vitalstoffs. Panthetin geht aus dem B-Vitamin Pantothensäure hervor; seine metabolische Umwandlung in das Power Molekül Coenzym A ist ganz kurz, und geht blitzschnell vonstatten. Wenn das Herz zu wenig Sauerstoff bekommt (weil wir z. B. nur faul im Fernsehsessel sitzen), sinken die Panthetin Werte im Herzmuskel auf ein bedrohliches Minimum. Dabei leisten Panthetin bzw. Coenzym A die beste Arbeit bei der Senkung der Lipid-Werte, weil das gefährliche Fett ja verbrannt wird. Coenzym A senkt Cholesterin Werte und jagt rücksichtslos Fett zur Verbrennung in Muskeln. Es ist unter allen sogenannten Lipid-Senkern der ungefährlichste und am wenigsten toxische, seine Giftigkeit ist praktisch gleich Null."
Magnesium hilft dem Coenzym A bei der Energieproduktion.
Vitamin B6 / Pyridoxin
hat eine wesentliche Bedeutung im Eiweißstoffwechsel. Mit 1,6-2,1 mg kann der tägliche Bedarf gedeckt werden.
Bei Mangelerscheinungen kann es zu vielfachen Gesundheitsstörungen kommen. Diese zeigen sich vor allem in Hautveränderungen und Störungen des Zentralnervensystems. Bei uns ist ein isolierter Mangel selten.
Vitamin B6 ist besonders reichlich in Leber, Gemüse, Getreidevollkorn, Nüssen, Hefe und Bananen enthalten.
Um 1,6 mg aufzunehmen, sind folgende Mengen an Lebensmitteln notwendig:
Weizen Vollkornmehl 348 g 1075,9 kcal, Hirse Korn geschält 213 g 755,9 kcal, Reis ungeschält 239 g 835,8 kcal, Reis parboiled 398 g 1399,7 kcal, Banane frisch 432 g 411,7 kcal, Rosenkohl frisch gegart 884 g 264,3 kcal, Sardine gegart 201 g 277,6 kcal, Lachs frisch 196 g 256,0 kcal, Schwein Leber gegart 242 g 298,4 kcal.
Es wird therapeutisch besonders bei den sogenannten Frauenleiden (wie z. B. Menstruationsbeschwerden oder Beschwerden der Wechseljahre) eingesetzt, ist aber auch unerlässlich für schwangere (Übelkeit!) oder stillende Frauen und für Frauen, die orale Empfängnisverhütungsmittel ("die Pille") verwenden.
Wie Dr. Pflugbeil mitteilt, ist Vitamin B6 gegen Migräne ebenfalls hilfreich.
"Regelmäßig zur Vorbeugung eingenommen, verringert es die Häufigkeit der Anfälle und mindert deren Beschwerden, falls sie dennoch auftreten. Diese Wirkung soll über einen normalisierenden Einfluss auf Neurotransmitter im Nervensystem zustande kommen, vermutlich auf Serotonin," schreibt Dr. Pflugbeil in seinem ausgezeichneten Buch: "Vitalplus, das große Programm der Orthomolekularen Medizin."
Erfolgreich wird Vitamin B6 auch bei der Therapie des sogenannten Karpaltunnel Syndroms eingesetzt. Durch die Einklemmung eines Nervs im Handgelenk, die vor allem Frauen befällt, kommt es zu Prickeln, Kribbeln, Pelzigsein in den Fingern, Schmerzen und schließlich Steifheit der Hände.
Vitamin B12 / Cobalamin
Bereits ein geringer Mangel an B12 kann zu Befindlichkeitsstörungen führen, deren wirkliche Ursache eben der Vitamin B12 Mangel häufig nicht erkannt wird, weil die Symptome unspezifisch sind. Es sind Zustände wie eine allgemeine Schwäche und Müdigkeit, depressive Verstimmung, Gedächtnisstörungen, Veränderungen der Persönlichkeit, Muskelschlaffheit und Bewegungsstörungen. Wo solche Anzeichen auftreten und anderweitige Ursachen nicht erkennbar sind, kann eine Therapie mit Vitamin B12 oft Hilfe bringen.
Mehr Vitamin B12 wird von Frauen benötigt, die regelmäßig die Anti-Baby-Pille anwenden, da Vitamin B verstärkt gebraucht wird, um die Östrogen-Hormone abzubauen.
Vitamin B12 wird bei der früher tödlichen perniziösen Anämie angewendet, bei der heute das fehlende Vitamin direkt in die Blutbahn injiziert wird.
Bislang wurde angenommen, dass Vitamin B12 nur in tierischen zu finden sei. Inzwischen hat man herausgefunden, dass durch die Symbiose des Sanddorns mit dem Mikroorganismus Aktinomyces in den Samenschalen des Sanddorns eine Vitamin B12-Konzentration entsteht, wie sie vorher nur von der Leber bekannt war.
Folsäure
Mangelursachen:
Schwangerschaft (grau-brauner Teint), wenn vorher Pille: siehe Vitamin B12, Stillzeit, Blutverlust, chronisch Zellumsatzrate erhöht, Infektionskrankheit, Carcinom Infektion, Pilzbefall, Dermatose, Folsäureantagonisten-Gebrauch, Trimethoprim, Methotrexat, Antiepileptika-Gebrauch, Barbiturate: Phenytoin Primidon, Hormon-Gebrauch: Kontrazeptiva, Thyroxine, Insulin, Substitution anderer Hormone, Dysbiose (z.T. in Darmbakterien gebildet), Anämie, megaloblastäre Reizbarkeit, Vergesslichkeit, Unkonzentriertheit, Hisapenie (Schizophrenieart; mit Vitamin B12 behandeln), Histaminspiegel im Blut erhöht.
Vitamin C
Ascorbinsäure ist Bestandteil zahlreicher Enzyme und damit unerlässlich für den Ablauf vieler Stoffwechselprozesse. Vitamin C ist als wichtiges Antioxidans notwendig für den Zellschutz und die Bekämpfung freier Radikaler. Vitamin C verhindert, dass im Körper krebsauslösende Stoffe entstehen, stärkt das Immunsystem, entgiftet Schadstoffe.
Vitamin C regt die Abwehrkräfte an, schützt vor Infektionen, Erkältungen und hilft, die Folgen von Infektionen zu bekämpfen, wirkt als natürliches Antihistaminikum Allergien entgegen und fördert die Aufnahme von Eisen, wodurch das Ablagern von Blei und Cadmium im Blut verringert wird.
Vitamin C-Mangel verursacht Skorbut (starkes Zahnfleischbluten, Blutungen in der Muskulatur u.a.), der früher bei langen Schiffsreisen durch den Mangel an frischem Gemüse und Obst besonders häufig auftrat.
Ein Vitamin C-Mangel kommt heute, außer bei manchen alten Menschen, die wenig Obst und Gemüse essen, kaum noch vor. Diskutiert wird, ob Vitamin C positive Wirkung auf die Anfälligkeit gegen Infektionskrankheiten hat oder durch das Abfangen schädlicher Sauerstoffradikale die Tumorentstehung und die Entwicklung der Arteriosklerose zum Teil hemmen könnte. Außerdem werden durch seine antioxidative Wirkung andere Körperbestandteile wie Glutathion vor Oxidation geschützt.
Normalerweise sind hohe Dosen an Vitamin C nicht schädlich und kosten auch nicht viel. Es kann aber zur Zerstörung von Vitamin B12 in Lebensmitteln kommen, wenn es zusammen mit diesen aufgenommen wird und bei Veranlagung die Nierensteinbildung fördern. Außerdem wirkt es in hohen Dosen abführend, was seine Beliebtheit vielleicht zum Teil erklärt.
Empfohlen werden 75 mg/Tag. Vitamin C ist relativ empfindlich gegen Hitze und lange Lagerungszeiten und tritt außerdem leicht ins Kochwasser über. Um diese Zufuhr zu erreichen, sind folgende Mengen an Lebensmitteln notwendig:
Erdbeere frisch 115 g 37,0 kcal, Kiwi frisch 106 g 64,4 kcal, Orange frisch 150 g 70,7 kcal, Broccoli frisch gegart 123 g 28,5 kcal, Kohlrabi frisch 117 g 28,9 kcal, Gemüsepaprika rot frisch 54 g 19,7 kcal
Vitamin D
Vitamin D2:
toxisch, fördert die unnatürliche Ablagerung von Kalzium in Arterien (Arteriosklerose), Gehirnzellen (Zerebralsklerose), Gelenken (Arthritis, Chondrokalzinose), Nieren (Nephrolithiasis, Nephrosklerose), Lunge (Bronchitis), Auge (Katarakt), Kapillaren (periphere Zirkulationsstörung)
Anmerkungen:
Kalziumablagerungen in Nähe des Krebsgeschwürs
Bestrahlung des Hefepilzes mit Ultraviolett erzeugt Vit. D2
Bestrahlung der Haut mit Sonnenlicht erzeugt Vit. D3 und geringe Mengen Vit. D2
idiopathische Hypercalcämie durch Vit. D2 Beimengung in Milch
Kalziumablagerungen durch Vit. D2 können mit Vit. D3 gelöst werden
Vitamin D3 (Cholecalciferol, atoxisch, da eigentlich Hormon)
Knochenaufbau: Knochenkalzifizierung, regulierende Rolle im Immunsystem
Vorkommen in :
Eigelb, Rahm, Sesamöl, Fischleberöl, Lebertran.
Vitamin D3 erhöht Kalzium-Spiegel im Blut durch Erhöhung der Resorption im Darm, Förderung der Knochenauslagerung, Senkung der Nierenausscheidung
Vorsicht:
Das Kalzium-Magnesium-Verhältnis wichtig für Herzkinetik
Vitamin E
Vitamin E (Tocopherol) hat vor allem eine Schutzfunktion auf Zellmembranen, indem es hochreaktive Sauerstoffverbindungen abfängt. Da diese reaktiven Verbindungen bei der Entstehung der Arteriosklerose eine Rolle spielen, könnte Vitamin E von präventiver Bedeutung sein.
Da es keine besondere Toxizität in höheren Dosen aufweist wird es auch gerne supplimentiert. Normalerweise ist aber durch die weite Verbreitung des Vitamin E kein Mangel zu befürchten.
Den höchsten Gehalt an Vitamin E weisen Pflanzenöle auf. Allerdings wird der Gehalt durch den hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren etwas relativiert, da damit auch der Bedarf an Vitamin E ansteigt.
Manche Gemüsesorten wie Grünkohl, Schwarzwurzeln oder Paprika sind deshalb sicher bessere Quellen für Vitamin E.
Nach Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation haben Menschen mit einem niedrigen Vitamin E-Spiegel ein viermal höheres Risiko, an der koronaren Herzkrankheit zu sterben als solche mit reichlich Vitamin E im Blut. In diesen Untersuchungen konnte ein noch genauerer Zusammenhang zwischen Vitaminmangel und den Folgen der Arteriosklerose nachgewiesen werden.
Die Zahlen sind eindrucksvoll: Fehlt es einem Mann an Vitamin E und auch an Vitamin A, wird er mit 73%iger Wahrscheinlichkeit einen Infarkt erleiden; kommt noch ein Mangel an Vitamin C und Beta-Carotin hinzu, steigt dieses Risiko auf 89%.
Nach Dr. Pflugbeil ist die wichtigste biologische Funktion von Vitamin E seine antioxidative Wirkung gegen freie Radikale. Sie macht es zu einer wertvollen Hilfe gegen zwei weitere große Krankheiten unserer Zeit, gegen Krebs und gegen Rheuma. Wie Dr. Pflugbeil mitteilt, kann Vitamin E bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises die Entzündung aufhalten und die Heilung unterstützen, den Verbrauch an Medikamenten senken und dadurch deren Nebenwirkungen eindämmen.
"Sowohl bei chronischer Polyarthritis als auch bei aktivierter Arthrose lindert hochdosiertes Vitamin E die Schmerzen in den befallenen Gelenken, es verbessert die Griffstärke der Hand bzw. verlängert die Gehstrecke," schreibt Dr. Pflugbeil.
Empfehlung für die tägliche Aufnahme sind 12 mg. Um diese Zufuhr zu erreichen, sind folgende Mengen an Lebensmitteln notwendig:
Himbeere frisch 1316 g 447,0 kcal, Wirsingkohl frisch gegart 469 g 103,1 kcal, Schwarzwurzel Konserve gegart 196 g 28,6 kcal, Haselnuss frisch 46 g 290,7 kcal, Mandel frisch 46 g 261,9 kcal, Sojawurst Konserve 318 g 929,1 kcal, Weizenkeimöl 7 g 60,6 kcal, Sonnenblumenöl 19 g 169,5 kcal.
Biotin
Aktivität des synthetischen Biotins halb so groß wie des natürlichen Erzeugung durch Darmbakterien, wenn Ausscheidung größer als Einnahme.
atoxisch, selbst in hohen Dosen.
Avidin (im Eiweiß) geht mit Biotin im Darm unresorbierbaren Komplex ein
Vorkommen: Eigelb, Leber, Nieren, Hefe, Nüsse, Gemüse.
Vitamin K
Vitamin K ist ein fettlösliches Vitamin, von dem seit langem bekannt ist, dass es für die Blutgerinnung und Wundheilung unerlässlich ist. Die natürliche Form (K1) kann auch durch die eigenen Darmbakterien gebildet werden; sie findet sich auch reichlich in vielen Gemüsen, vor allem Grünkohl, Spinat, aber auch in Milch und Joghurt, wodurch der körpereigene Bedarf normalerweise gedeckt werden kann.
Durch verfeinerte Analysemethoden kann die Wirkung dieses Vitamins heute genauer als früher beobachtet werden. Dies führte zu der Entdeckung bisher unbekannter gesundheitsfördernder Eigenschaften von Vitamin K, z. B. seiner bedeutenden Rolle beim Stoffwechsel der Knochen, Bindegewebe und der Nierenfunktion.
Moderne Dosen oder Fertigkost schadet der Vitamin K Versorgung ebenso wie zahlreiche Medikamente, z. B. Schmerz und Schlafmittel, aber auch Antibiotika. Zeichen für einen Mangel können sein: Darmstörungen, nur langsam heilende Wunden, häufiges Nasenbluten, Erschöpfungszustände, schmerzhafte Menstruationsbeschwerden.
Bioflavonoide
Sind die natürlichen Begleitstoffe der Vitamine in Pflanzen.
Wirkung:
Veränderung der Blutströmungseigenschaften durch Koagulationsverhinderung, entzündungshemmende Eigenschaften stärker als Cortison, Aktivierung von Enzymen zur Chancerogen-Entgiftung (z.B. Aflatoxin-Leber CA), antiviral, antibakteriell,
Metoxy-Gruppen (wirksamste):
Vorkommen in Zitrusfrüchten, leicht resorbierbar, in Saft und besonders Innenhäuten
Nobiletin:
Entzündungshemmend, entgiftend (wirksamstes aus dieser Gruppe),
Hydroxy-Gruppe: (geringere Wirksamkeit)
können Nahrungsmittel konservieren.
Hesperidin
Quercetin (mit den letzten beiden zur Katarraktbehandlung)
Rutin (Äther des Quercin)
Myricetin
Kaempferol
Mineralstoffe und Spurenelemente
Während die Einsicht wächst, dass die ausreichende Zufuhr von Vitaminen für die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit von großer Bedeutung ist, führen die Mineralien und Spurenelemente in dieser Hinsicht noch ein Schattendasein. Dabei sind sie genau so wichtig für den Organismus wie die Vitamine und gerade wie bei den Vitaminen kann ein Mangel an einem Mineralstoff oder Spurenelement den gesamten Organismus in Schwierigkeiten bringen. In unserem Körper befinden sich insgesamt 46 Mineralstoffe, und nach dem heutigen Erkenntnisstand sind noch mindestens weitere 14 Spurenelemente lebenswichtig. (Diese heißen so, weil sie in äußerst geringen Mengen, d. h. in Quantitäten von 1/1000 g oder weniger benötigt werden.)
Mineralien (Mengenelemente) wie Kalzium, Phosphor und Magnesium erfüllen hauptsächlich strukturgebende Aufgaben; sie sind der Rohstoff für den Bau unserer Knochen und Zähne. Natrium, Chlor und Magnesium bilden als sogenannte Elektrolyte das Netz, das für die Übertragung von Nervensignalen oder Muskelkontraktionen wichtig ist.
Spurenelemente wie Chrom, Eisen, Zink, Jod, Selen, Mangan u.a. erfüllen wie auch die Mineralien Aufgaben im Stoffwechsel. Sie sind häufig Bestandteil von Enzymen und Enzymsystemen, die jeweils ganz spezifische Steuer und Regelungsfunktionen im Körper ausführen.
Mineralien und Spurenelemente brauchen, im Gegensatz zu den Vitaminen, die aus eigener Kraft durch die Darmwand ins Blut und in die Zelle gelangen, einen "Träger". Das ist der Transporteur, der die Mineralstoff Moleküle an den Ort bringt, wo sie ihre Arbeit leisten sollen. Dies ist normalerweise ein Eiweiß Molekül. Wenn im Darm keine Eiweißmoleküle vorhanden sind, weil es z.B. an eiweißspaltenden Enzymen (Proteasen) fehlt, werden die Mineralstoffe ungenutzt ausgeschieden. So kann auch bei guter Ernährung mit viel frischem Gemüse und Obst ein Mineralmangel auftreten, wenn die Eiweißverdauung gestört oder zuwenig Magensäure (vor allem bei älteren Menschen) vorhanden ist.
Fortschrittliche Mineralstoff Präparate werden heute zumeist als Chelate angeboten. Das bedeutet, dass der Mineralstoff bereits mit Eiweißmolekülen eine (ringförmige) chemische Verbindung eingegangen ist und deshalb vom Organismus gut verwertet werden kann.
Für den Erhalt der Mineralstoffe in der natürlichen Nahrung ist es außerordentlich wichtig, Lebensmittel möglichst unverarbeitet und in der Form zu essen, wie sie uns die Natur anbietet. Dies gilt besonders heute, wo unsere Böden als Folge der Produktionsmethoden oft ausgelaugt sind und die Pflanzen deshalb nur wenig für uns lebenswichtige Spurenelemente aufnehmen können.
Kalzium
Lebenswichtiges Mengenelement für Knochenaufbau, Blutgerinnung, Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel. Außerdem wichtig für die Erregungsleitung im Nerven. 99% des Kalziums befinden sich im Knochen. Dieses wird abgebaut, wenn die nötige Zufuhr von 0,8-1,0 g/Tag unterschritten wird. Die durchschnittlich zugeführte Menge in der BRD liegt an der unteren Grenze.
Ein Mangel führt zu Tetanie mit erhöhter Erregbarkeit der Nerven und zur Osteomalazie.
Ein Überschuss bedingt Lähmungen der Muskulatur und Kalkablagerungen in den Organen. Bei digitalisierten Patienten kann die intravenöse Zufuhr zum Herzstillstand führen. Die paravenöse Injektion erzeugt schwerwiegende Gewebsschädigungen. Kalziumüberschuss in der Nahrung kann Zinkmangel verursachen. Der Kalzium-Haushalt wird durch Vitamin D3, Parathormon, Kalzitonin, Geschlechtshormone und den Phosphathaushalt beeinflusst.
Empfehlung für die tägliche Zufuhr sind 900 mg. Um diese Zufuhr zu erreichen sind folgende Mengen an Lebensmitteln notwendig:
Grünkohl frisch gegart 497 g 141,6 kcal, Parmesan 75 g 330,5 kcal, Edamer 113 g 398,9 kcal, Quark Magerstufe 750 g 565,2 kcal.
Phosphor
Lebenswichtiges Mengenelement für den Energiestoffwechsel, Aufbau von Knochen und Zähnen, Aufbau zahlreicher biologisch wichtiger Substanzen. Der Phosphorhaushalt ist mit dem des Kalzium eng verbunden. Die Aufnahme von Phosphor soll etwa 1,5 mal so hoch sein wie die des Kalzium. Mängel sind bei langandauernder Unterversorgung als Osteomalazie zu erwarten. Hohe Überdosierung führt zu Verkalkung der Nieren.
Phosphor hat wie Kalzium Funktion bei der Knochenbildung. Im Gegensatz zu diesem kann es kaum zu einem Mangel kommen, da es in allen proteinreichen Lebensmitteln wie Milch und Milchprodukten, Fleisch und Fisch reichlich enthalten ist. Außerdem werden Phosphorverbindungen häufig Schmelzkäse, Colagetränken und Wurstwaren als Hilfsstoff zugesetzt. Kritisch ist eher eine zu hohe Zufuhr, da hierdurch die Kalziumaufnahme verschlechtert wird. Möglicherweise spielt Phosphor auch bei der Entstehung von Nierenerkrankungen eine Rolle. Zumindest ist es hier sinnvoll, auf eine niedrige Zufuhr zu achten.
Empfohlen wird ein Verhältnis von Kalzium zu Phosphor von 1:1 bis 1:1,5. Zugeführt wird aber normalerweise mehr als doppelt soviel Phosphor.
Empfehlenswert ist es, über Milchprodukte genügend Kalzium zuzuführen und die Aufnahme von Nahrungsmitteln einzuschränken, denen zusätzlich Phosphor in Form von Phosphaten zugesetzt wurde. Diese Nahrungsmittel sind auch ernährungsphysiologisch häufig nicht empfehlenswert. Außerdem kann dieses Phosphat meistens besser resorbiert werden als z.B. solches aus Vollkorngetreideprodukten.
Magnesium
Lebenswichtiges Mengenelement für Aufbau von Knochen und Zähnen, Eiweiß-, Fett- und Kohlehydrathaushalt und Nervensystem. Der Bedarf liegt bei 400-500 mg/Tag. Diese Menge wird meistens nicht erreicht. Demzufolge sollen mindestens 10% der Bevölkerung an einem Magnesium-Mangel leiden. Auffällig sind die Ähnlichkeiten des Magnesium-Mangel-Syndroms und der vegetativen Dystonie. Ein Überschuss kommt praktisch nicht vor.
Magnesium ist ein Beispiel dafür, dass eine Zufuhr, die über der empfohlenen Menge von etwa 350 mg liegt, positive Wirkung zeigen könnte. In einfachen Tierversuchen wurde beobachtet, dass zusätzliche Magnesiumgaben gegen Stress schützen können und Schäden am Herzen mindern. Es bestehen Hinweise, dass Magnesium auch beim Menschen in ähnlicher Weise positive Wirkung zeigt. Hierzu sind nicht unbedingt Mg-Präparate notwendig. Mit einem hohen Anteil magnesiumreicher pflanzlicher Nahrungsmittel in der täglichen Ernährung ist es leicht möglich, auf eine Zufuhr von bis zu 800 mg Magnesium pro Tag zu kommen. Die Resorption des Magnesiums ist aus Vollkorngetreide und ähnlichen Lebensmitteln zwar häufig schlechter, doch die Versorgung immer noch besser als bei einer Ernährung, die reich an Fetten, Zuckern und hoch ausgemahlenen Getreiden ist.
Gemüse ist ebenfalls ein guter Magnesiumlieferant, allerdings kann es hier durch Wässern, Blanchieren und Kochen in viel Wasser zu starken Auslaugverlusten kommen, wenn das Wasser nicht mehr weiterverwendet wird.
Um 300 mg aufzunehmen, sind folgende Mengen an Lebensmitteln notwendig:
Vollkornbrot 526 g 987,2 kcal, Hafer Flocken 216 g 799,3 kcal, Hirse Korn geschält 176 g 625,2 kcal, Blattspinat frisch 517 g 90,3 kcal, Kohlrabi frisch 698 g 171,9 kcal, Portulak frisch 199 g 53,7 kcal, Sonnenblumenkern frisch 76 g 437,0 kcal, Hülsenfrüchte reif 259 g 718,9 kcal
Eisen
Lebenswichtiges Spurenelement, das hauptsächlich im Hämoglobin (73%) und im Myoglobin (3%) vorkommt. Der Rest wird gespeichert. Außerdem ist Eisen als Enzymbestandteil wichtig. Eisenmangel kommt bei 40% der menstruierenden Frauen und im Bevölkerungsdurchschnitt bei 25% vor. Mangel zeigt sich in Blutarmut, Müdigkeit, Knochen- und Zahnbildungsstörungen, Muskelschwäche und Appetitlosigkeit. Ein Überschuss (Hämochromatose) ist selten. Bei kleinen Kindern kann eine Zufuhr von 900 mg tödlich sein. Für Männer und Frauen nach der Menopause wird ein Bedarf von 10 mg, bei jüngeren Frauen von 18 mg angegeben. Bei Blutverlusten ist der Eisenbedarf höher. Nur ca. 10% des Nahrungseisens werden resorbiert. Periodensystem der Elemente.
Eisen besitzt eine wichtige Funktion bei der Blutbildung, so dass es bei einem ausgeprägten Eisenmangel zu einer Blutarmut (Anämie) kommt. Für die Entstehung eines Eisenmangels ist der Gehalt eines Lebensmittels an Eisen nur ein Faktor unter anderen. Die Verfügbarkeit des Eisens im Organismus wird vielmehr bestimmt durch die Verluste infolge Blutungen (Menstruation) sowie einem erhöhten Bedarf durch Wachstum und Schwangerschaften. Außerdem ist die Absorption von Eisen im Darm ein weiterer Faktor, der bei der Entstehung eines Eisenmangels diskutiert werden muss. Für die Aufnahme von Eisen wurde gezeigt, dass es besser aus kompletten Mahlzeiten als aus einzelnen Lebensmitteln absorbiert wird.
Zudem ist es wichtig, in welcher Form das Eisen vorkommt. Eisen, welches in Vollkorngetreideprodukten und Gemüse reichlich enthalten ist, wird schlechter resorbiert als Eisen aus Fleisch. Durch Mitverzehr eines Vitamin-C-haltigen Lebensmittels (Obst, Gemüse) kann die Resorption allerdings erheblich gesteigert werden. Das Obst im Müsli hat deshalb nicht nur Geschmacksfunktion, sondern steigert auch die Absorption des Eisens aus den Getreideflocken.
In schwarzem Tee sind viele Gerbsäuren enthalten, die Eisen binden können. Deshalb wird die Aufnahme von Eisen verschlechtert, wenn zu den Mahlzeiten viel schwarzer Tee getrunken wird (ebenso bei Kaffee).
Eine hohe Eisenzufuhr ist nach neuesten Forschungsergebnissen nicht unbedingt als positiv zu bewerten. Es sind negative Wirkungen auf den Dickdarm möglich und Eisen ist allgemein der limitierende Faktor für Bakterienwachstum im Körper. Deshalb hat wahrscheinlich Phytinsäure, die in Vollkorngetreideprodukten in großer Menge vorkommt und Eisen im Darm abbindet, nicht nur negative Wirkung (Verschlechterung der Resorption an Magnesium, Zink,...).
Empfehlung für die tägliche Zufuhr sind 15 mg. Um diese Zufuhr zu erreichen sind folgende Mengen an Lebensmitteln notwendig:
Vollkornbrot 565 g 1060,5 kcal, Hafer Flocken 326 g 1206,0 kcal, Spinat tiefgefroren gegart 502 g 84,1 kcal, Schwarzwurzel frisch 455 g 76,1 kcal, Hülsenfrüchte reif 299 g 830,6 kcal, Rind Fleisch (mager) frisch gegart 490 g 741,2 kcal, Schwein Fleisch gegart 605 g 1217,9 kcal, Rind Leber gegart 222 g 326,2 kcal, Schwein Leber gegart 98 g 120,5 kcal.
Zink
Obwohl nur in sehr geringen Mengen benötigt, ist Zink doch notwendig für eine ganze Reihe von Körpervorgängen. Dies wird daran deutlich, dass Zink an der Bildung von über 160 verschiedenen Enzymen beteiligt ist.
Zum ersten Mal wurde ein Zinkmangel im Iran beobachtet, wo bis zu 80% der aufgenommenen Nahrungsmittel aus einem ungesäuerten Fladenbrot bestanden. In diesem ist das Zink an Phytinsäure gebunden und kann so schlecht aufgenommen werden. Dazu sind die Böden dort, und damit auch die Lebensmittel, arm an Zink.
Bei uns ist dies kaum von Bedeutung, da die Ernährung vielfältiger ist und bei einer langen Teiggärung, wie sie zumindest bei Roggenvollkornbroten häufig angewendet wird, die Phytinsäure abgebaut und damit das Zink verfügbar wird.
Zink ist besonders wichtig für das Körperwachstum, den Eiweißstoffwechsel, das körpereigene Abwehrsystem, aber auch für den Zustand von Haut, Nägeln und Haaren. Weiter spielt Zink eine wesentliche Rolle für die Entwicklung und Funktion der Geschlechtsorgane sowie für den Stoffwechsel der Vitamine A und B und der essentiellen Fettsäuren.
Gerade in jüngster Zeit ist deutlich geworden, dass Zinkmangel zu den verbreitetsten ernährungsbedingten Mangelerscheinungen gehört. Moderne Landwirtschaftsmethoden führen zu einem Verlust des Minerals Zink im Boden und eine übertriebene Verarbeitung entfernt Zink aus unseren Nahrungsmitteln. Dies ist deshalb so fatal, weil durch die Anhäufung giftiger Substanzen in der Umwelt die Anforderungen an unser Immunsystem immer größer werden; unsere Abwehrkräfte können aber nur funktionieren, wenn ausreichend Zink im Organismus vorhanden ist.
Zink sollte auch von allen Frauen zugeführt werden, die regelmäßig die Antibabypille anwenden, der Zinkspiegel des Blutes sinkt durch die Anwendung und dadurch kann das Auftreten von Entzündungen der Eierstöcke sowie "perioraler Dermatitis" mit Rötung und Bläschen am Mund begünstigt werden. Bei schwangeren und stillenden Frauen besteht erheblich erhöhter Bedarf.
Empfehlung für die tägliche Zufuhr sind 12 mg. Um diese Zufuhr zu erreichen, sind folgende Mengen an Lebensmitteln notwendig:
Vollkornbrot 500 g 937,0 kcal, Weizen Keim 100 g 314,1 kcal, Zuckermais frisch gegart 1137 g 1017,7 kcal, Sojaeiweiß texturiert (TVP) 214 g 524,9 kcal, Pfifferling getrocknet 197 g 236,8 kcal, Hartkäse Magerstufe 238 g 398,3 kcal, Schwein Fleisch gegart 296 g 595,1 kcal, Rind Leber gegart 257 g 378,7 kcal, Schwein Leber gegart 194 g 239,7 kcal.
Jod
Lebenswichtiges Element, das vorwiegend in der Schilddrüse gespeichert und zum Aufbau der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) verwendet wird. Der tägliche Bedarf an Jod liegt bei 0,1-0,2 mg. In der Schwangerschaft, der Stillperiode, im Wachstum und bei Fieber erhöht sich der Bedarf. Bei Jodmangel kommt es zur Kropfbildung. Zu hohe Jodzufuhr führt zu Methämoglobinämie und zum Jodismus.
In weiten Teilen Deutschlands ist die Versorgung mit Jod nicht ausreichend gesichert. Die künstliche Jodierung des Speisesalzes und damit vieler Nahrungsmittel ist aus naturheilkundlicher Sicht trotzdem abzulehnen; sie stellt eine Zwangsmedikation dar, die für Empfindliche starke Nebenwirkungen haben kann.
Besser ist es, die natürliche Jodaufnahme zu fördern. Dafür bieten sich Meeresfrüchte aller Art, Meeresalgen wie Kelp oder auch die urheimische Pflanze Salicornia, der See-Spargel, an.
Spurenelemente
Chemische Elemente, die dem Organismus in kleinsten Mengen ständig zugeführt werden müssen, da sie wichtiger Bestandteil vieler Coenzyme sind. Beim Mangel an Spurenelementen kommt es zu Funktionsausfällen, die manchmal nur schwer von ähnlichen Krankheitsbildern abzugrenzen sind (z. B.: Magnesium-Mangelsyndrom und vegetative Dystonie). Im Gegensatz zu den Vitaminen ist die Forschung über die Bedeutung der Spurenelemente noch sehr lückenhaft. Bei Überdosierung kommt es zu toxischen Erscheinungen.
Da die heutige Ernährung aufgrund raffinierter Nahrungsmittel und einseitiger Düngemethoden relativ wenig Spurenelemente enthält, wird ein latenter Mangel vermutlich sehr häufig sein und eine Ernährungsumstellung oder eine Substitution erfordern.
Kupfer
Lebenswichtiges Spurenelement. Beteiligt an der Bildung des Hämoglobins, der Reifung der Erythrozyten, am Knochenwachstum sowie der Entwicklung und Funktion vieler Organe. Notwendig bei der Infektions- und Giftabwehr. Der gesamte Kupferbestand des Organismus wird auf 150 mg geschätzt, die höchste Konzentration befindet sich in der Leber. Die tägliche Aufnahme soll 2 mg betragen. Sie wird beeinflusst durch die Konzentration anderer Mineralstoffe in der Nahrung, vor allem Eisen, Kalzium, Molybdän, Schwefel und Zink. Mangel an Kupfer tritt vor allem bei chronischem Durchfall, Infektionen und Hungerzuständen auf. 16-32 mg wirken adstringierend, 80-132 mg führen Erbrechen herbei, größere Dosen äußern sich in Hirn- und Nervenstörungen, Ikterus und Lebernekrose.
Mangan
Lebenswichtiges Spurenelement. Aktiviert Enzyme, ist am Kohlenhydrat-, Eisen- und Kupferstoffwechsel sowie am Cholesterinhaushalt beteiligt. Außerdem spielt es bei der Entwicklung von Skelett und Keimdrüsen eine Rolle. Bei den Phosphatasen kann Mangan das Magnesium ersetzen. Die tägliche Zufuhr soll 3,7-5,8 mg betragen.
Mangel führt zu Skelettveränderungen und Unfruchtbarkeit. Mangan ist relativ ungiftig und führt erst in hohen Dosen zu Störungen der Eisenresorption, die eine Anämie zur Folge haben. Vergiftungen führen zu Halluzinationen und Parkinsonismus.
Selen
Selen ist ein Spurenelement, das in den Böden der Bundesrepublik Deutschland nicht ausreichend vorkommt. Der Mangel wird durch die heutigen landwirtschaftlichen Methoden noch verstärkt: Unsere Böden werden immer ärmer. Die Bundesrepublik gehört zu den selenärmsten Ländern Mitteleuropas. Das wurde erst unlängst durch eine gründliche Studie des Instituts für Tierernährung der Universität Bonn bestätigt. Weidetiere weisen Symptome eines Selenmangels wie Wachstumsverzögerung und Totgeburten auf, wenn Selen nicht supplementiert wird.
Welche Rolle spielt Selen für die Erhaltung der menschlichen Gesundheit?
Wie kein anderes Spurenelement steht das Selen im Blickpunkt des Interesses bei den forschenden Biologen, Biochemikern, Ernährungsphysiologen und Medizinern. Sein Wirkungsspektrum ist in den letzten Jahren immer gründlicher erforscht worden. Dieses in früheren Zeiten als Gift angesehene Element ist als essentieller Bestandteil unserer Ernährung ein lebenswichtiger Baustein für jede einzelne Körperzelle.
Als Bestandteil von Enzymen wie der Glutathionperoxidase, die eine umfassende gesundheits- und lebenserhaltende Funktion ausübt, muss es dem Organismus permanent zur Verfügung gestellt werden.
Zu den wichtigsten Selenwirkungen gehören:
- der Schutz der Zelle vor "freien Radikalen", die als hauptsächliche Verursacher vorzeitiger Alterungsprozesse gelten
- die Erhöhung der körpereigenen Resistenz (Abwehrkraft) gegen Krankheitserreger einschließlich Viren und Umweitgifte
- die immunstimulierende Wirkung
- der Schutz vor giftigen Schwermetallen
- die krebsschützende Wirkung
- die Funktionserhaltung praktisch aller Organe, einschließlich des Herzens, der Leber, der Muskeln und Lymphozyten (weißer Blutkörperchen).
Was bedeuten die Selenwirkungen im einzelnen?
Der amerikanische Altersforscher Prof. Harman hält den Alterungsprozess für die Summe der schädigenden Reaktionen von "freien Radikalen", die in den Körperzellen und -geweben ständig vor sich gehen. Was sind "freie Radikale"? Es sind biochemische Substanzen, die in allen Körperzellen entstehen, vor allem durch unvollständige Sauerstoffverbrennung (Oxidation) oder durch einen gestörten Fettstoffwechsel (Lipidperoxidation). Aber auch durch Einwirkung von außen entstehen "freie Radikale", z. B. durch die ultravioletten Strahlen der Sonne, durch Zigarettenrauch, durch Rückstände in Nahrungsmitteln, Röntgenstrahlen, Stress, bestimmte Arzneimittel und viele andere Faktoren.
Freie Radikale haben als Sauerstoffatome eine ungerade Elektronenzahl. Das macht sie zu hochreaktiven Substanzen, denn sie sind bestrebt, ein Elektron abzugeben oder eins hinzuzubekommen. Sie gehen also mit jedem gerade in der Nähe befindlichen Molekül eine Verbindung ein. Wenn die Reaktion im Übermaß mit Bestandteilen der Zellen selbst erfolgt, treten schädliche Veränderungen und mit der Zeit Zellzerstörungen ein.
Die Folgen sind vielfältig:
Freie Radikale sind beteiligt an der Bildung von" Altersflecken", sie schädigen die Zellmembranen und machen sie durchlässig für Schadstoffe, wodurch Krebs entstehen kann. Sie verursachen Fehlreaktionen des Immunsystems, wodurch chronische Entzündungen (wie Gelenkrheumatismus) entstehen. Sie sind mitbeteiligt an der Entstehung so verbreiteter Krankheiten wie Arteriosklerose, Bluthochdruck, Allergien, Immunschwäche usw.
Gegen die Angriffe der "freien Radikale" wehrt sich der Körper mit Hilfe von Vitaminen und Enzymen, die zum Teil aus Selen bestehen. Die bekanntesten Radikalenfänger sind die Vitamine C und E sowie Beta Carotin, eine Vorstufe des Vitamin A.
Diese Radikalenfänger werden auch als Antioxidantien bezeichnet. Solange es genügend von ihnen gibt, können die freien Radikale nicht überhandnehmen, der Alterungsprozess wird verzögert und der Mensch bleibt gesund.
In der enzymatischen Abwehr der freien Radikale spielt nun Selen eine bedeutende Rolle. Es liegt auf der Hand, dass eine ausreichende Selenversorgung gerade für ältere Menschen für die Gesunderhaltung unerlässlich ist. Leider sieht es damit gar nicht gut aus. Zu dem schon erwähnten Selenmangel im Boden kommen gerade bei älteren Menschen leicht Ernährungsfehler, die das Selendefizit noch verschärfen: Einseitige Kost, falsche Zubereitung der Nahrung (durch Kochen geht bis zu 50% des in der Nahrung vorhandenen Selens verloren), Essen von Konservennahrung und industriell verarbeiteter Nahrungsmitteln. Außerdem liegen bei älteren Menschen häufig zusätzlich Resorptionsstörungen (Schwierigkeiten in der Aufnahme von Nährstoffen) organischer oder medikamentös verursachter Art vor.
Prof. Grube vom Wilhelminenspital der Stadt Wien hat in den vergangenen Jahren klinische Erfahrungen bei den verschiedenartigsten Spurenelement Mangelerkrankung gesammelt. Er hat festgestellt, dass gerade ältere Menschen mit mehrfachen Gesundheitsstörungen immer häufiger die Symptome eines Spurenelemente Mangels zeigen. Unter diesen Erkrankungen sei besonders der Mangel an Selen in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Prof. Gruber setzt Selen als Hilfsmittel (Adjuvans) bei folgenden Erkrankungen ein: koronare Herzkrankheit, Arteriosklerose, Herzinfarkt, rheumatischer Formenkreis, Leberzirrhose, Augenkrankheiten, Erkrankungen der Haut, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Morbus Parkinson, (Schüttellähmung), Alzheimer Krankheit.
Selen wird zunehmend zur Krebsprophylaxe (Vorbeugung) eingesetzt. Zwar ist Krebs keine Selen Mangelkrankheit, aber Selen fördert deutlich die Immunabwehr des Körpers. Ein zu niedriger Selenstatus schwächt die körpereigene Abwehr gegenüber krebserregenden Stoffen. Niedrige Selenwerte im Blut zeigen also ein erhöhtes Krebsrisiko an. Das gleiche trifft zu für ein erhöhtes Infarktrisiko.
Umfangreiche Untersuchungen des Selenstatus (Normalwert = 100%) bei verschiedenen Krankheitsbildern zeigen deutlich, dass Selenmangel vorliegt bei:
Krebserkrankungen = 86%
unter Chemotherapie = 68%
koronare Herzerkrankungen = 64%
Geriatrie = 66%
Immundefizienz (AIDS) = 63%
Rheumatoider Formenkreis = 74%
Wie viel Selen brauchen wir täglich?
50-200 µg gelten als ausreichend und sicher, bis 500 µg sind auf jeden Fall auch über eine längere Einnahme unbedenklich. Mit der Nahrung nehmen Frauen durchschnittlich 38 µg und Männer 47 µg täglich zu sich, liegen also deutlich unter dem empfohlenen Minimalwert. Besonders mangelhaft versorgt sind Risikogruppen wie schwangere, stillende Mütter, Alkoholiker, Patienten mit parentaler Ernährung, Vegetarier, Herzkranke und eben ältere Menschen.
Fachleute empfehlen die Aufnahme von 100 200 µg pro Tag durch Nahrungsergänzung. Dies gilt besonders bei bestehenden Störungen, also zur Verbesserung der Abwehrlage bei Krankheiten, aber auch bei sportlicher Anstrengung, bei Stresssituationen, bei Belastungen durch Schwermetalle, (Blei, Cadmium, Quecksilber (Amalgam!) sowie bei der Einnahme entwässernder Medikamente.
Ein Hinweis: 65% der Gesamtselenaufnahme durch die Nahrung erfolgt durch tierische Proteine. Zu den selenhaltigsten Nahrungsmitteln gehören dabei Innereien wie Leber und Niere. Schweinefleisch liefert heute ca. 25% des Selens in der Nahrung, da die Futtermittel der Schweine mit Selen angereichert werden. Nun schränken viele Verbraucher aus guten Gründen die Verwendung von Schweinefleisch, Leber und Nieren ein. Sie müssen deshalb besonders auf ausreichende andere Quellen achten.
Der kalifornische Mediziner Prof. Schrauzer meint, dass der tatsächliche Bedarf an biologisch verfügbarem Selen, den er mit täglich 300 µg. beziffert, heute über Nahrungsmittel kaum gedeckt werden kann. Er empfiehlt deshalb die Ergänzung durch Selenpräparate. Hierfür stehen besonders organische Präparate auf Hefebasis zur Verfügung. Diese enthalten Nährhefe mit natürlich gebundenem Selen. Diese biologisch aktive Selen entspricht dem über die Nahrung aufgenommenen Selen. Damit ist eine optimale Aufnahme und Verwertung gewährleistet. Personen, die hefehaltige Produkte nicht vertragen, nehmen hefefreies Selen. Dabei wird das Spurenelement Selen an eine Aminosäure (Methionin) gebunden, um die Resorption durch den Organismus zu ermöglichen.
Literatur:
Diesen Text haben wir dem Buch "Handbuch Nähr- und Vitalstoffe" von Dieter Henrichs entnommen. Das Buch informiert auf 396 Seiten zum Preis von nur DM 22,00 ausführlich über das Thema Orthomolekulare Medizin.
Bezugsquelle: MZ-Verlag, Püttjerberg 17, D-27383 Hetzwege, Fax: 04263/94088.
Chrom
Das essentielle Spurenelement Chrom wirkt entscheidend beim Stoffwechsel des Zuckers zusammen mit Insulin. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung des Blutzuckerspiegels, was nicht nur für die Vorbeugung und Behandlung von Diabetes von Bedeutung ist. Vielmehr leiden, bedingt durch schlechte Ernährungsgewohnheiten mit einer übermäßigen Zufuhr an "leeren" Kohlenhydraten, z. B. aus Cola und Fruchtsaftgetränken, immer mehr Menschen an jähen Wechseln des Blutzuckerspiegels, insbesondere Unterzuckerung, mit sehr bedenklichen Folgen. Hier kann das Spurenelement Chrom zu einer wünschenswerten Stabilisierung der Blutzuckerwerte beitragen.
Ältere Menschen speichern weniger Chrom im Körper. Dieser Mangel kann zu Bluthochdruck, Diabetes und der Entstehung von Arteriosklerose führen.Während der Schwangerschaft soll die Nahrung der Mutter genügend Chrom enthalten, um ihren Bedarf und den Bedarf des Kindes, das Chrom zum Wachstum braucht, zu decken.
Molybdän
Wichtiger Bestandteil von Enzymen. Deshalb essentieller Nahrungsbestandteil. Mangel an Molybdän führt zu verminderter Harnsäureausscheidung. Bei Tieren kommt es zu Wachstumsstörungen und Nierensteinen. Außerdem wird die Bildung von Zahnkaries gefördert. Zu hohe Zufuhr hemmt die Wirkung von Kupfer, so dass Kupfermangelerscheinungen auftreten können. Andererseits kann die giftige Wirkung zu hoher Molybdän-Dosen durch Kupferzufuhr herabgesetzt werden. Die Grenze für akut toxische Erscheinungen liegt vermutlich bei 18 mg/Tag beim Erwachsenen. Der Bedarf an Molybdän wird vermutlich im allgemeinen gedeckt. Er liegt bei Kindern bei 0,1 mg/Tag, bei Erwachsenen bei 0,3 mg/Tag. Molybdän findet sich im Blattgemüse, Getreide, Hülsenfrüchten, Leber und Niere.
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