Ode an den Wecker

Oh du Unbarmherziger! Verlängerter Arm des Chefs!
Reißt mich mitten in der Nacht aus süßem Schlummer
und lässt mich mit nackten Füßen durch die Wohnung torkeln.

Oh du Unbarmherziger! Verlängerter Arm des Chefs!
Während das Kaffeewasser kocht,
betrachte ich dieses unausgeschlafene Gesicht im Spiegel.

Oh du Unbarmherziger! Verlängerter Arm des Chefs!
Bestimmst meinen Lebensrhythmus
und stiehlst mir Lebensqualität!

Oh du Unbarmherziger! Verlängerter Arm des Chefs!
Lange lasse ich mir das nicht mehr gefallen:
Eines Tages, in nicht all zu ferner Zeit,
gehe ich mit Dir hinaus vor das Haus,
grabe eine tiefe Grube,
gebe dich hinein,
zu all den Dämonen,
die in meinem neuen, selbst bestimmten Leben keinen Platz mehr haben.

©  Wolfgang Maschke